Arabische Gewürze
«Eine kulinarische Erzählung aus 1001 Nacht» Der Orient begeistert nicht nur in den Erzählungen von Scheherazade, sondern durch seine Gerichte und Gewürze auch auf dem Esstisch. Die arabische Küche erlebt in all Ihren Facetten und Geschmacksnoten derzeit großen Aufschwung. Mit ein wenig Können und den richtigen Gewürzmischungen ist es nicht einmal schwer, marokkanische, türkische oder afrikanische Speisen auf den Tisch zu bringen. Sogar Süßspeisen gelingen mit den richtigen Komponenten und ermöglichen eine kulinarische Reise in die magische Welt des Orients, ohne dass man die eigenen vier Wände verlassen müsste.
Der Zauber einer Gewürzwelt
Orient, Arabien, 1001 Nacht – mit diesen Begriffen verbinden viele traumhafte Geschichten, exotische Speisen und natürlich die beliebten Gewürzmärkte, die mit ihren Aromen und Farben Augen und Nasen begeistern. Wer schon einmal Gerichte damit zubereitet hat, kann den Zauber nachvollziehen, der von einem einfachen Eintopf ausgeht, sobald man ihn orientalisch würzt.
Doch gibt es orientalische Gewürzmischungen, die typisch sind? Welche Bestandteile dürfen für arabische Gewürze auf keinen Fall fehlen? Und durch welchen Geschmack zeichnen sich die einzelnen Komponenten aus?
Der Alleskönner Kardamom
Das Gewürz Kardamom wird aus den Samen einer tropischen Staude gewonnen. Aufgrund der mühevollen Handarbeit bei der Ernte zählt es zu den teuersten Gewürzen der Welt. Schon seit der Antike ist es als Zusatz für Speisen und Parfums bekannt und hat seitdem nichts von seiner Faszination eingebüßt. In Düften sorgt das intensive Aroma mit leichter Zitrusnote für einen frischen Hauch. Und beim Kochen tritt die aromatische Kampfernote des Gewürzes zu Tage.
Je nach Kombination werden dabei andere Nuancen aus den getrockneten und gemahlenen Samen herausgekitzelt.
In Verbindung mit Kakao oder Schokolade schmeckt das Gewürz fast ein wenig nach Minze, während es in deftigen Fleischgerichten für eine komplexe Würze mit leichter Schärfe sorgt.
Kardamom zählt zu den bedeutenden Geschmacksnoten des arabischen Raumes. Eine Spezialität ist der sogenannte "türkische Kaffee", der gerne mit einer Spur des Gewürzes verfeinert wird. Damit ergeben sich ganz neue Geschmackserlebnisse für eine Tasse Kaffee, wenn man dem Vorbild aus dem Orient folgt und das Getränk ein wenig würzt.
Baharat Gewürzmischung
Wer jedoch seine Speisen mit ein wenig Kardamom verfeinern möchte, sollte zu einer orientalischen Gewürzmischung greifen. Das Baharat Gewürz bietet sich hier an, verbindet es doch Kardamom mit Anklängen von Nelken, Pfeffer und Muskat.
Auch Paprikapulver darf nicht fehlen, sodass sich eine komplexe Würzmischung für deftige Speisen ergibt, die jeden Schmortopf bereichert. Und der angesprochene, gewürzte Kaffee ist mit Baharat auch möglich, indem man einfach einen halben Teelöffel auf eine Tasse schwarzen Kaffee gibt, umrührt und das Ergebnis genießt.
Kreuzkümmel für einen Hauch von Schärfe
Kreuzkümmel stellt ein weiteres, elementares Gewürz der arabischen, osmanischen oder afrikanischen Küche dar. Gerade bei deftigen Speisen kommt der Geschmack zum Einsatz. Falafel, Köfte oder Couscous wären undenkbar ohne einen Hauch Kreuzkümmel. Dabei ist dieser nicht mit dem durchschnittlichen Kümmel zu verwechseln. Kreuzkümmel ist in seinem Geschmack weitaus würziger und komplexer. Um den leicht scharfen Geschmack jedoch nicht zu sehr dominieren zu lassen, sollte Kreuzkümmel in arabischen Speisen wie einem typischen Linsengericht nur sehr sparsam dosiert werden.
Wer das Gewürz in Kombination mit anderen Aromen genießen möchte, der sollte einmal auf Berbere Gewürz zurückgreifen. Die Mischung ist in der äthiopischen Küche beheimatet und besonders scharf und würzig. Hier kommt der Kreuzkümmel mit Muskat, Salz und Cumin zusammen und bildet sowohl optisch als auch geschmacklich ein echtes Erlebnis.
Vor allem Eintöpfe und Schmorgerichte profitieren von der Zusammenstellung, unter anderem aufgrund der abgerundeten Schärfe, die ganz einfach nach dem eigenen Geschmack dosiert werden kann.
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Safran – Orientalisches Luxusgut
Safran wird oft als das teuerste Gewürz der Welt bezeichnet. Seine Ernte ist sehr aufwändig und kann nur per Hand durchgeführt werden. Zudem ist für ein Kilogramm des Gewürzes eine unglaubliche Menge an Safranblüten von Nöten. Zwischen 100 000 und 150 000 Blüten werden benötigt, da von jeder Blüte lediglich die Narbenschenkel verwendet werden können.
Diese sogenannten Safranfäden werden in mühevoller Kleinstarbeit von der Blüte abgetrennt, getrocknet und dann zum Würzen verwendet.
Das luxuriöse Gewürz ist dabei aus zwei Gründen beliebt: Zum einen aufgrund des aromatischen Geschmacks, der leicht ins bittere tendiert, zum anderen wegen der hohen Färbekraft, die Gerichten eine typisch gelbe Farbe verleiht.
Da das kräftige Aroma jedoch schnell verfliegt, sollte das Gewürz erst gegen Ende der Garzeit hinzugefügt werden. Es kann übrigens nicht nur für deftige Speisen verwendet werden. Wie ein altes Kinderlied schon bestätigt, werden Safranfäden auch gerne für eine kräftige, gelbe Färbung beim Kuchen verwendet.
Deftige Gerichte auf Arabisch dank vielseitigem Koriander
Für Fleisch- und Fischgerichte wird im arabischen Raum typischerweise Koriander verwendet. Das Gewürz beruht dabei entweder auf frischen Blättern der Korianderpflanze oder auf den gemahlenen Früchten. Linsengerichte werden oft mit gemahlenen Korianderfrüchten verfeinert, genauso wie Marinaden oder Soßen zu Fleisch.
Die frischen Blätter werden ebenfalls gerne verwendet und meist zu deftigen Gerichten kombiniert. Aber auch Süßspeisen oder herzhafte Backwaren profitieren vom Koriandergewürz. Das leicht nussige Aroma kommt dabei besonders gut zur Geltung und verfeinert beispielsweise gebackenes Obst oder Cremes.
Marokkos Gewürzmischung Ras el-Hanout
Aus dem warmen Marokko stammt eine der berühmtesten, arabischen Gewürzmischungen. Unter dem Namen Ras el-Hanout bekannt, wird die Mischung als "arabisches Curry" verwendet. Der Beiname kommt nicht von ungefähr. Genau wie indische Currys besteht die marokkanische Gewürzmischung aus bis zu 25 unterschiedlichen Bestandteilen, die erst in ihrer Kombination den typischen und einmaligen Geschmack entwickeln.
Auf Deutsch übersetzt bedeutet der Name "Kopf des Geschäfts", was an sich schon Aufschluss über die enthaltenen Aromen und arabischen Gewürze gibt. Es handelt sich dementsprechend nicht um irgendeine x-beliebige Würzmischung, sondern um die Verfeinerung von Speisen, die zur Chefsache erklärt wird. Die Zusammenstellung der einzelnen Bestandteile gelingt nur wirklichen Profis, weshalb man für den Hausgebrauch die Finger von eigenen Kreationen lassen sollte. Da ist es besser, auf fertige Gewürzmischungen zu vertrauen, die ein ausgewogenes Aroma mit sich bringen.
So gelingen Couscous oder der Lammeintopf garantiert und man fühlt sich in der eigenen Küche schon fast wie auf einem orientalischen Gewürzmarkt.
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