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Ausgefallene Weihnachtsrezepte

Ausgefallene Weihnachtsrezepte

Weihnachten ist das Fest mit den meisten Traditionen, den heiligsten Ritualen und vermutlich auch den deftigsten Mahlzeiten. Wer bei all dieser Routine etwas Neues probieren möchte, sollte sich unbedingt an unseren süßen sowie herzhaften, aber in jedem Falle ausgefallenen Weihnachtsrezepten versuchen.

In der Weihnachtsbäckerei…

Weihnachten ist in Deutschland Backzeit. Gebratene Gans, Plätzchen, Lebkuchen – einzeln oder als Häuschen und natürlich traditioneller Stollen: Bei vielen Weihnachtsessen leistet der Ofen Schwerstarbeit und ganze Familien versammeln sich vor dessen Scheibe, um Geheimtipps, Zutaten, Hitzegrad und ausgefallene Rezepte auszutauschen und zu diskutieren. Es mag vielleicht am Winter mit seinen langen Nächten und dem eisigen, schneidenden Wind liegen, dass sich im Norden Europas selbst ausgefallene Weihnachtsrezepte häufiger in Formen und auf Blechen als in einem Topf wiederfinden. Auf jeden Fall ist es eine interessante Tatsache, dass für das Festessen immer weniger gebacken und immer mehr gekocht wird, je weiter ein Gast nach Süden reist.

Deutliche Unterschiede lassen sich auch bei Gewürzen ausmachen – nördlich der Alpen sind Weihnachtsrezepte häufig mit Süßspeisen und (früher) "exotischen" Gewürzen wie Zimt, Gewürznelken, Sternanis sowie leichten Nuancen von Muskat oder Kardamom verbunden. Die Möglichkeiten dieser Kräuter und Gewürze wird bei uns für herzhafte Gerichte oft ausgespart, da sie mitunter als unpassend wahrgenommen werden und traditionell keine Verwendung finden.

Weihnachten als eine kulinarische Reise

Wenn es ein Land gibt, das mit einem Preis für das vielseitigste Festessen gekürt werden sollte, wäre unser Nachbarland Polen mit Sicherheit der Favorit. Allein an Heiligabend besteht das klassische Weihnachtsessen aus (mindestens!) zwölf unterschiedlichen Gerichten. Jedes von ihnen ist einem Apostel oder für Atheisten einem Monat des Jahres gewidmet. Glücklicherweise gilt für die speziellen Weihnachtsrezepte ein pragmatischer Umgang. Aufwendige und ausgefallene Rezepte wie die berühmte Barszcz mit Uszka (Rote-Beete-Suppe mit Teigtaschen) gelten ebenso als eigenes Gericht wie Oblaten oder Brot. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass der Heiligabend vegetarischen Gerichten und Fisch vorbehalten ist, ausgefallene Weihnachtsrezepte mit Fleisch gibt es hingegen erst an den folgenden Tagen.

Ausgefallene Rezepte aus Frankreich: Das Holzscheit als Festessen

Ein schneebedecktes Holzscheit im Winter, mit Baumringen und einer wettergegerbten und tief gefurchten Rinde. Diese Beschreibung dürfte viele zum Frösteln bringen – einem Kenner für ausgefallene Weihnachtsrezepte läuft hingegen das Wasser im Munde zusammen. Der sogenannte Bûche de Noël oder Weihnachtsscheit (hier mitunter auch als Bismarckeiche bekannt) ist ein Klassiker im Mutterland Frankreich und in einigen kulturnahen Ländern wie Kanada oder Belgien. Das klassische Rezept geht folgendermaßen:

Für den Teig:
- 3 Eier
- 100 Gramm Zucker
- 120 Gramm Mehl
- 1 ½ TL Backpulver
- 1 Prise Salz

Die Füllung gelingt mit:
- 250 Gramm halbbittere Schokolade
- 250 Gramm Butter
- 100 Gramm Puderzucker
- Nach eigenem Gusto: Gewürze wie Zitronen- oder Orangenschale, Lebkuchengewürz oder feine Zimtnote
- 2 cl Rum, Whiskey oder Obstschnaps

Zuletzt wird für die Dekoration nötig:
- Puderzucker
- Nach Belieben Verzierungen wie Pilze aus Marzipan oder kleine Weihnachtsmänner

Die Zubereitung im Detail:

Die größte Schwierigkeit bei einer gelungenen Bûche de Noël ist – gerade für Unerfahrene – mit Sicherheit der Biskuitteig. Der Garpunkt muss exakt abgepasst werden, denn ist der Teig anschließend zu trocken, bricht er. Ist er hingegen noch zu feucht, wird er schnell matschig und nicht luftig genug.

Das Schöne an diesem Rezept ist unter anderem, dass es sehr leicht und vielseitig variiert werden kann. Besonders in Südfrankreich ist zum Beispiel der Einsatz von Kastaniencreme – der Creme de Marons – mit Sahne als Füllung verbreitet. Eine weitere Option ist, zwei verschiedene Ganache zu verwenden: eine im Inneren und eine als "Glasur".

Die Bûche de Noël als Weihnachtsessen stammt angeblich von dem Brauch ab, zu Weihnachten ein großes Holzscheit im Kamin zu verbrennen. Nachdem große Kamine im 19. Jahrhundert zunehmend aus den Wohnzimmern verschwanden, schafften Konditoren aus Paris oder aus Lyon durch ihre Weihnachtsrezepte einen wohlschmeckenden Ersatz für diese Tradition.

Buñuelos: Weitere ausgefallene Weihnachtsrezepte aus Südeuropa und Lateinamerika

Im Wesentlichen handelt es sich bei den sogenannten Buñuelos um einen frittierten Teig. Doch die unterschiedlichen Varianten sind ebenso zahlreich wie lokale Weihnachtsbräuche. Dazu passt, dass ähnliches Backwerk zu dem besonderen Festessen in mehreren Religionen gehört – beispielsweise dem jüdischen Chanukka oder dem muslimischen Ramadan. Buñuelos können süß oder herzhaft sein, mit verschiedenen Gewürzen wie Anis, Zimt oder Gewürznelken abgeschmeckt werden und mit oder ohne Füllung zubereitet werden. Für den Teig sollen zwei kurze und einfache, nicht übermäßig ausgefallene Rezepte als Beispiel dienen:

Kolumbianische Buñuelos:
- 200 Gramm Mehl (Mais oder Weizen)
- 1 EL Speisestärke
- 3 Eier
- Schnelle Buñuelos

Alle Zutaten gründlich miteinander vermischen und zu einem glatten, bestenfalls leicht klebrigen Teig verarbeiten. Kolumbianische Buñuelos sind typischerweise rund wie kleine Bälle und mit verschiedenen Sorten Käse – Gouda, einem schnittfesten Frischkäse oder Ziegenkäse – gefüllt. Sie ähneln den in Südamerika sehr verbreiteten Empanadas – frittierten oder gebackenen Teigtaschen, die mit Käse, Meeresfrüchten oder Fleisch und Zwiebeln gefüllt sind.

Mexikanische Buñuelos:
- 250 Gramm Mehl (Mais oder Weizen)
- 2 Eier
- 50 Gramm Zucker
- 6 EL Butter oder Margarine
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zimt
- 1 Prise Anis
- Nach Belieben weitere Gewürze wie Muskat, Anis, Gewürznelken

Auch hier gehen die Küchlein schnell

Alle Zutaten bis auf die Gewürze zu einem festen Teig verrühren. In Mexiko besitzen Buñuelos häufig eine recht ungewöhnliche Größe und Form - beispielsweise als flache, radähnliche Kreise mit bis zu einem halben Meter Durchmesser oder als achteckige Küchlein. Die Gewürze werden häufig mit Puderzucker vermischt und kommen nach dem Frittieren auf das Gebäck.

Verbreitung des Gerichts

Buñuelos sind in nahezu allen Ländern Lateinamerikas und im Mittelmeerraum zu finden. In einigen Ländern wie Mexiko, Bolivien und Chile werden sie zu Weihnachten in einer süßen Sauce serviert, die aus einer Zuckermelasse mit Namen wie Chancaca, Panela, Piloncillo oder Panocha und einem geringen Teil Wasser besteht. Sie wird für das Weihnachtsessen mit einer Mixtur aus unterschiedlichen Gewürzen aromatisiert, die ein wenig an Glühwein erinnert und häufig Zimt, Gewürznelken, Anis, Sternanis, Muskat und Koriandersamen enthält. Einige ausgefallene Varianten stammen aus Uruguay – darunter etwa solche mit Algen.

Alle Weihnachtsrezepte sagen, dass die Küchlein grundsätzlich frittiert und nicht gebacken werden, wodurch sie eine wohlschmeckende, goldgelbe Kruste entwickeln. Für das Frittieren wird Soja- oder Pflanzenöl in einem einfachen Topf verwendet, das auf dem Herd erhitzt wird.

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