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Die Kornblume in der Sterneküche

Kornblume

Kornblumen kennt jeder durch ihre unverwechselbar schöne, blaue Farbe. Deswegen gehören sie auch zu jedem sommerlichen Blumenstrauß einfach dazu. Was allerdings nur wenige wissen, die blauen Blütenstände können auch für die Zubereitung von Tees, Speisen und Getränken verwendet werden. Den Einzug in die Sterneküche haben sie bereits geschafft, aber auch der Einzug in die Hobbyküche schreitet voran. Wir zeigen dir, wie auch du die schöne Blüte ganz einfach verwenden kannst.

Definition der Blume

Die Kornblume (botanischer Name: Cyanus segetum) ist eine Pflanzenart der Gattung Cyanus aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Zyanen, wie die Sommerblüher auch genannt werden, sind einjährige Pflanzen, die zwischen 20 und 100 Zentimeter hoch wachsen. Die Blütenstände der Kornblume sind in der Regel blau. Es gibt sie aber auch mit weißen, rosa oder purpurnen Blüten. Aber "Kornblume" ist nicht nur der einzige Name, der für die hübschen Sommerblüher verwendet wird. So wird sie auch Kornbeißer/mutter/fresser, Roggenblume oder Sichelblume genannt.

Geschichte, Herkunft und Verbreitung

Die Kornblume kann seit dem Neolithikum (Jungsteinzeit), also bereits ab 11.500 v. Chr., in Mitteleuropa nachgewiesen werden. Ihre ursprüngliche Heimat ist jedoch das östliche Mittelmeergebiet. Es wird vermutet, dass sie mit Saatgut aus dem Mittelmeerraum unbewusst nach Mitteleuropa eingeführt worden ist, denn die Pflanzen sind, seit der Mensch Ackerbau betreibt, ein ständiger Begleiter von Getreidefeldern. Deshalb hat sie sich in vielen Gebieten der Welt, auch ohne menschliches Zutun, angesiedelt. Durch die stetige Überdüngung der Felder war sie für lange Zeit eher selten anzutreffen.

Heute nimmt ihre Verbreitung jedoch wieder zu. Die Pflanzen sind Bioindikatoren, die über die Stärke der Düngung von Feldern Auskunft geben. In Deutschland stammt der Trivialname "Kornblume" aus dem 15. Jahrhundert. Damals wurden die hübschen Blumen jedoch als Getreideunkraut eingestuft. Ihre Bedeutung änderte sich in Deutschland erst um 1800. Im Zuge der Mythenbildung um die jung verstorbene Königin Luise (1810) wurde sie zur "preußischen Blume".

Ein regelrechter Kornblumenkult entstand durch Kaiser Wilhelm I. im Verlauf des 19. Jahrhunderts, der die Blumen zu seinen Lieblingsblumen erklärte.

Im 20. Jahrhundert war die Kornblume in Österreich und Deutschland das Symbol verschiedener Verbände und Vereine, die den Nationalsozialisten sehr nahe standen. In Frankreich wird sie auch heute noch als Symbol zum Gedenken an die Opfer von Kriegen, besonders der beiden Weltkriege, verwendet.

Aromen und Geschmack

Getrocknete "Blütestände" bekommst du in der Regel mit der Bezeichnung "ohne Kelch". Der Grund dafür ist, dass die Blumenkelche nicht sehr gut schmecken, da sie viele Bitterstoffe enthalten. Das gilt übrigens auch für die Laubblätter. Die kleinen Blüten haben hingegen einen außerordentlichen feinen Geschmack. So strömt dir beim Öffnen der Packung ein fast fruchtiger Duft entgegen, der von einer leicht herben Note umrahmt wird.

Der Geschmack der frischen Blume ist leicht würzig. Verantwortlich für den leicht würzigen bzw. herben Geschmack sind die Gerbstoffe, die in der Blume enthalten sind.

Getrocknete Kornblumenblüten in Tees

Getrocknete Blüten eignen sich auf zweierlei Arten für Tees. Zum einen geben sie dem Tee durch ihr Aroma einen leicht süßlichen Akzent, ohne dabei zu stark hervorzustechen. Zum anderen sieht es sehr dekorativ aus, wenn die Kornblumen in der Tasse im Tee schwimmen. Da sie essbar sind, kannst du sie einfach mit dem Tee trinken.

Bei der Teezubereitung kannst du zwischen einem reinen Kornblumenblüten-Tee, der sehr gut zusammen mit etwas Honig und einem Spritzer Zitronensaft schmeckt, und Teemischungen wählen. Übrigens: Getrocknete Blüten geben ein deutlich stärkeres Aroma als frische.

Kornblüten in Teemischungen

Da die getrockneten Kornblumenblüten keinen dominierenden Geschmack haben, können sie für viele Kräutertee-Mischungen verwendet werden. So passen sie zum Beispiel sehr gut zu Ringelblumen- und Rosenblütenblättern.

Außerdem harmonieren die Blumen zum Beispiel mit:

Holunderblüten Pfefferminze Zitronenmelisse Zitronenverbene

Eine einfache Teemischung besteht aus …

2 Teilen getrockneter Kornblumenblüten 1 Teil getrocknete Hibiskusblüte 1 Teil getrocknete Scharfgarbe

Kornblumenblüten und Speisen

Wie beim Tee kannst du die Blumenköpfe einfach nur zum Dekorieren verwenden. So passen die Röhrenblüten mit ihrem kräftigen Blau hervorragend als Farbtupfer auf helle Dips oder Aufstriche. Eine gewagtere Farbkombination ergibt sich in Kombination mit einer spanischen Paprikacreme, die sehr gut zu gegrilltem Hühnchen passt.

In der herzhaften Küche passen die blauen Sterne sehr gut zu schonend gegartem Fisch, wie zum Beispiel Lachs oder Lachsforelle. Dabei werden frische Kornblumen nach dem Garen auf das Filet gesetzt und/oder getrocknete Kornblumenblüten darüber gestreut. Ebenso kannst du eine Suppe aus Kochbananen, Möhren und Tomaten verfeinern.

Da sich Kornblumen gut in Speisen einkneten lassen, ohne dabei ihr bestechendes Blau zu verlieren, kannst du auch zum Verfeinern von Forellentatar oder Butter nehmen. Zyanen werden aber auch in der süßen Küche verwendet. So kannst du zum Beispiel Kokosbällchen mit den getrockneten Sternenblüten verzieren. Einen besonderen Pfiff bekommt eine Heidelbeertorte, wenn du in die Heidelbeerfüllung Cyanus segetum gibst.

Für Liebhaber von Marmeladen und Gelees haben wir einen besonderen Tipp: Kornblumen-Rhabarbergelee. Einfach nach der Hälfte der Einkochzeit die Blüten zur Masse geben und sich nach dem Abkühlen vom Geschmack überraschen lassen.

Kornblumenblüten für Zucker und Salz

Da getrocknete Blüten sehr gut haltbar sind, eignen sie sich sehr gut zum Aromatisieren von Zucker und Salz. Die Herstellung gleicht jener von Kräutersalz oder Vanillezucker.

Kornblumen und Getränke

Ein kühles Getränk mit Eiswürfeln ist im Sommer eine wunderbare Erfrischung. Allerdings sehen die Eiswürfel im Glas in der Regel etwas farblos aus. Abhilfe schaffen da Eiswürfel mit Kornblumenblüten. Für die Herstellung brauchst du:

– Wasser
– Zitronensaft
– Kornblumen

Damit die die blaue Farbe auch erhalten bleibt, musst du zuerst das Wasser mit dem Zitronensaft (etwa 2 Esslöffel Zitronensaft auf ein Viertelliter Wasser) mischen. Danach wird das Zitronenwasser in die Eiswürfelformen gefüllt und anschließend wird jede Form mit einer Blume bestückt. Gefrieren lassen und dann im Glas mit einem Getränk Deiner Wahl servieren.

Ein Likör aus Kornblumenblüten wird zwar nicht zwangsläufig blau, hat aber einen außergewöhnlichen Geschmack. Zum Ansetzen brauchst du neben den Blütenblättern, Kandiszucker und einen möglichst neutralen, klaren Schnaps (Doppelkorn oder Obstler). Zwei Handvoll der blauen Kräuterpflanzen mit einer Handvoll Kandiszucker mit 700 Millimeter Schnaps ansetzen. Ein paar Wochen ruhen lassen und danach abfiltern.

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