Vielseitige Orangenblüten
« Lecker in Tee, Salat und Suppe » Orangenblüten sehen nicht nur schön aus. Mit ein wenig Tipps und Tricks lassen sie sich auch gut in der Küche einsetzen. Sowohl süße als auch herzhafte Speisen profitieren von dem zitrischen Geschmack und dem ungewohnten Aroma. Orangen sind ursprünglich als Südfrüchte bekannt. Aber auch in kühleren Regionen Europas gedeihen sie mit der richtigen Pflege. Sogar ein Orangenbaum für das Eigenheim ist möglich. Die Blüte des Orangenbaums eignet sich für viele verschiedene Speisen und Getränke. Die richtige Zubereitung verleiht so bekannten Speisen einen ganz neuen Dreh.
Die Orange – Woher kommt sie und was kann sie?
Orangen stammen eigentlich aus warmen Regionen. Das berühmteste Beispiel in Europa sind die Orangehaine auf Mallorca, die sich gerade im Bereich um Soller finden.
Bekannt sind aber auch die zahlreichen Orangerien, die in den Palästen und Schlössern ab dem 16. Jahrhundert angelegt wurden. Noch heute erfreuen sie mit ihrem Duft und ihrer Pracht zahlreiche Besucher.
Mittlerweile können Orangen aber auch ganz leicht in den eigenen vier Wänden „kultiviert“ werden.
Orangebäume im Miniaturformat schmücken so manches Wohnzimmer und begeistern mit prachtvollem, weißem Blütenstand. Zwischen April und Mai kann so also auch in Deutschland der Orangenbaum erblühen.
Ein Orangenbaum für Zuhause
Um den eigenen Orangenbaum zu kaufen, genügt zunächst der Gang in den Fachhandel, bei dem unterschiedliche Varianten erworben werden können. Exemplare aus Supermärkten oder dem Baumarkt sind nicht empfehlenswert. Da diese Bäume eine intensive Pflege benötigen. Erste Knospen oder sogar Blüten und Früchte weisen zudem auf eine hohe Qualität des Baumes hin.
Um dem Orangenbaum das hiesige Klima zu erleichtern, sollte er zum Frühlingsanfang erworben werden. So kann er sich akklimatisieren.
Für den Winter muss der Baum natürlich nach drinnen verlegt werden. Ein frostfreier, aber kühler Standort mit viel Licht ist dann bestens geeignet. Im Sommer freut er sich jedoch über einem vollsonnigen Standort. Mit speziellem Dünger und moderatem Gießen erblühen der Baum und liefert im Jahresverlauf Orangen für den Hausgebrauch.
Orangenblüten – ein umfangreiches Bouquet
Die Blüte des Orangenbaums ist genauso beliebt wie seine Frucht. Die großen, weißen Kelchblätter fassen dünne Staubblätter mit gelben Pollen ein. Diese umfassen wiederum den Blütenstempel. Schnuppert man daran, begeistern sie mit einer ansprechenden Kombination aus Zitrusaromen und einer an Vanille erinnernden Note.
So verbreiten die Orangenblüten im Raum ein frisches Ambiente, das oft als belebend empfunden wird. Wird sie destilliert, entsteht Orangenblütenwasser, das in der Küche oder als Parfüm verwendet werden kann.
Gut geeignet für so Vieles
Die Blüte des Orangenbaums bietet sich für verschiedene Zwecke an. Getrocknete Orangenblüten eignen sich für einen Duftpotpourri, während ein Destillat oder Öl in Wasser aufgelöst und über einer Kerze angebracht den ganzen Raum in angenehmen Duft hüllen kann. Auch für Parfums eignen sich Orangenblüten gut.
Als ätherisches Öl können sie direkt aufgetragen werden. Sonst kann auf industriell verarbeitete Produkte zurückgegriffen werden. Auch für Dekorationen auf dem Tellerrand, im Badewasser oder als Pulver zum natürlichen Färben eignen sie sich.
Verwendung in der Küche
In der Küche kann die Orangenblüte ebenfalls sehr vielfältig eingesetzt werden. Ob als Tee, in Herzhaftem, als Bestandteil von Gewürzen oder in Süßspeisen – die Blüte des Orangenbaums macht sich immer gut.
Orangenblütentee
Für einen Tee genügt es, die Blüten mit heißem Wasser zu übergießen. Für eine alternative Geschmacksnote bietet es sich an, ein wenig Minze oder Vanille zuzugeben. Wichtig ist es dabei, auf biologisch angebaute Orangenbäume zu achten. Nur diese können unbedenklich in Tees oder Speisen verzehrt werden.
Für den Sommer kann auch eine kalte Variante des Orangentees zubereitet werden. Dabei werden die Orangenblüten mit kaltem Wasser übergossen und mit Eiswürfeln versetzt. Zum Trinken sollte man die Flüssigkeit erst durch ein Sieb gießen. Wer möchte, kann noch ein wenig Holunder zugeben, um einen frischeren Geschmack zu erzielen. Auch für eine heiße Schokolade eignet der Blütengeschmack. In eine heiße Tasse Zartbitterkakao kann Orangenblütendestillat eingerührt werden, um einen leckeren Geschmack zu erzielen.
Desserts
Bei Süßspeisen kann Orangenblütenwasser ähnlich wie Rosenwasser verwendet werden: als Bestandteil von Marzipan, im Kuchenteig oder als Bestandteil von leckeren Bonbons. Stellt man selbst Marzipan her, ist das natürlich eine etwas aufwändige Angelegenheit. Und sobald man vom originalen Rezept abweicht, also statt Rosenwasser ein Orangenblütendestillat verwendet, handelt es sich eigentlich nicht mehr um "richtiges" Marzipan. Aber das tut dem leckeren Geschmack keinen Abbruch. Ersetzt man dann noch die Mandeln durch andere Nüsse, ergeben sich vielfältige Geschmackskombinationen.
Ein echter Geheimtipp ist die Verbindung mit Pistazien.
Im Kuchenteig lockert das Wasser den Teig etwas auf und verleiht ihm ein frisches Aroma. Gerade weihnachtliche Rezepte werden durch die Blüte sehr bereichert.
Aber auch sommerliche Früchtekuchen können durch Orangenblütenwasser einen ganz eigenen Kick bekommen. Für cremige Desserts bietet es sich an, Sahne oder Quark mit dem Extrakt der Orangenblüte zu verrühren. Und in der Kombination mit Mascarpone ergibt sich eine gute Alternative zum herkömmlichen Tiramisu.
Salate und Suppen
Bei herzhaftem wird die getrocknete Orangenblüte gern in Suppen oder Saucen integriert. So erzielt man eine leicht süßliche Note im vordringlich herzhaften Geschmackserlebnis.
Für Salate eignet sich die getrocknete Variante besonders, vor allem da sie auch etwas für das Auge ist. Bei Suppen oder anderen herzhaften Speisen sollte man diese vorher besser zermahlen. Dadurch lässt sich das Aroma leichter untermischen und der Geschmack verteilt sich gleichmäßig.
Gerne wird auch eine Kombination von Orangenblüte und gemahlenem Pfeffer oder Salz verwendet.
Die Gewürze machen sich vor allem in Gerichten mit Fisch besonders gut. Ebenso ist die Verwendung von Orangen-Pfeffer, der sein Aroma allerdings von der Schale der Südfrucht bekommt, denkbar.
Getrocknete Blüten bieten den Wow-Effekt
Wahrscheinlich wurden in Deutschland nie mehr Blüten konsumiert als in den letzten Jahren. Der Trend zu Blütensalaten und Co. ist nicht nur ein optisches Phänomen. Viele frische und getrocknete Varianten sind sehr vielseitig und äußerst lecker.
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