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Anis Gewürz

Anis

« Melange aus Süße und würziger Herbe » Das Anis Gewürz ist mit seinen ausdrucksstarken Aromen heute noch immer sehr beliebt. Wir verbinden damit vor allem weihnachtliches Gebäck und Getränke hochprozentiger Natur. Fakten, erstaunliche Rezepte und Kurioses über Anis erfährst du hier.

Anis Gewürz versus Sternanis

Vielen ist nicht geläufig, wo der Unterschied zwischen Anis und Sternanis liegt und verwechseln beides gerne. Die Differenzen lassen sich aber einfach ausmachen, da die Pflanzen nicht mal miteinander verwandt sind. Die Pimpinella anisum, das ist die korrekte Bezeichnung der Anispflanze, gehört zur Familie der Doldenblüter. Sie wächst einjährig und wird bis zu 70 cm hoch. Ihre Blütendolden sind ab Juli erkennbar. Die Anissamen sind eiförmig, etwa 5 Millimeter groß und mit einem feinen Flaum überzogen. Die Pimpinella anisum stammt ursprünglich aus Vorderasien, ist heute jedoch auf allen Kontinenten verbreitet.

Sternanis, ein immergrüner Baum, ist in Südchina sowie in Vietnam heimisch. Die bekannte Frucht, die wir hier als Gewürzkennen, ist eine Balgfrucht in Form eines Sterns. Sie ist in der asiatischen Kücheunverzichtbar und wichtiger Bestandteil des Fünf-Gewürze-Pulvers.

In Europa werden beide Gewürze ähnlich eingesetzt. Beide enthalten Anethol, das den Geruch des ätherischen Öles ausmacht.

Anis Gewürz ist jedoch eleganter und subtiler, die Aromen sind ausgewogener.

Aromen mit vielseitiger Verwendung

Anis ist äußerst vielfältig und kommt auf vielerlei Weise zum Einsatz. Die charakteristischen Duftstoffe sind geradezu prädestiniert für die Herstellung von Kosmetika oder Salben. Hierfür wird die Pflanze als Öl aufbereitet. In der Kulinarik wird das Gewürz für Speisen und Getränke gleichermaßen gebraucht. Eine besonders bekannte Spirituose ist der Absinth, der sich unter Genießern großer Beliebtheit erfreut. Darüber hinaus ist Anis beliebt für Backwaren zur Weihnachtszeit. Jedoch bieten sich noch viele weitere Möglichkeiten, um mit der Pimpinella anisum zu kochen.

Anbau, Ansaat und Pflege

Die Anispflanze lässt sich bei uns ganz leicht anbauen, allerdings sind ein paar Dinge zu beachten. So benötigen die Pflanzen einen Standort, wo sie mit viel Sonne verwöhnt werden. Zudem sollte der Boden voller Nährstoffe und leicht kalkhaltig sein. Da die Anispflanze ein Dunkelkeimer ist, werden die Anissamen beim Kultivieren bis zu 1 cm in den Boden gedrückt. Der Anbau wird in der Regel Ende April und Anfang Mai vorgenommen.

Anis gemahlen oder Anissamen?

Das Gewürz wird für gewöhnlich entweder in gemahlener Form oder als Samen angeboten. Obschon die Aromen generell sehr intensiv sind, ist letztere Variante noch ein Tick prägnanter. Zudem lassen sich die Aromen der Pimpinella anisum länger erhalten. Gemahlen nehmen sie nach etwa 6 Monaten ab, weshalb es sich empfiehlt, das Pulver schnell aufzubrauchen. Anissamen hingegen bleiben auch über lange Zeit hinweg kräftig.

Anis Gewürz ist vielseitig und komplex

Der Geschmack ist voller Nuancen und lässt sich am besten als süß-würzig beschreiben. Dazu kommt eine gewisse herbe Note. Das Zusammenspiel dieser Geschmacksrichtung bildet eine aromatische Melange, die vielerlei Speisen den gewissen Pfiff geben. Anis eignet sich dabei nicht nur als Backgewürz für Plätzchen, er harmoniert auch wunderbar mit Fisch und Fleisch. Die Rezepte, die wir dir hier vorstellen, werden selbst verwöhnte Gourmets erstaunen, denn sie sind ausgefallen, köstlich und voller Aromen, die sich gegenseitig unterstützen. Probiere sie aus und freue dich über das Lob deiner Gäste.

Lachspastetchen mit Sandgarnelen an Joghurt-Anis-Sauce

Diese kleine, exquisite Speise kannst du entweder als Entrée für 12 oder als Zwischengang in Kombination mit Reis für 6 Personen servieren. Du benötigst dazu ein Muffinblech oder 12 Silikonmuffinförmchen. Weiterhin brauchst du:

- 2 Stangen Lauch, längs halbiert, blanchiert
- 24 Sandgarnelen (Petit Gris) geschält, abgekocht
- 6 EL Olivenöl
- 1 Prise bunter Pfeffer, gemörsert
- 1 Prise Salz
- 700 g Lachsfilet, gehäutet und entgrätet, gut gekühlt
- 300 ml Sahne
- 2 Eier
- 30 ml Cognac
- 1 EL Butter
- 100 ml Fischfond
- 1 Prise Anis gemahlen nach dem Rösten
- 200 g Feldsalat-Babyspinat-Mischung
- 300 g Joghurt
- 300 g Crème fraîche
- 20 ml Pastis
- 3 Schalotten
- 2 EL Weißweinessig
- 1 TL Dijonsenf

Das Lachsfilet in Würfel schneiden, mit Sahne und Eiern in einem Blender zu einer Farce verarbeiten. Dezent mit Cognac sowie Salz und Pfeffer abschmecken. Den Ofen auf 90 °C vorheizen. 12 Muffinmulden ausbuttern und mit dem Lauch auslegen. Die Enden überhängen lassen. In jede Mulde etwas Farce füllen, dann 2 Garnelen einlegen und mit der restlichen Masse bedecken. Nun die Lauchenden überschlagen. Das Muffinblech im Wasserbad in den Ofen stellen und etwa 30 Minuten garen. Danach sollte das Ganze ruhen.

Fischfond aufkochen, Anis zugeben, auf etwa 4 Esslöffel reduzieren und auskühlen. Crème fraîche sowie Joghurt einrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Schließlich mit dem Pastis parfümieren, um die Aromen zu kultivieren. Weißweinessig, Pfeffer, Salz und Senf gut verrühren, das Öl unterschlagen und die Schalotten hinzugeben. Kurz vor dem Servieren die Salatmischung damit anmachen. Die Lachsmuffins aus der Form heben, mit etwas Soße nappieren und mit Salat anrichten.

Wildschweinkeule – ein Feuerwerk der Aromen für vier hungrige Gallier

Obelix hätte an diesem Braten mit Sicherheit seine Freude gehabt. Aber auch alle anderen Gourmets werden hier schwach. Allein der Duft treibt jeden an die Tafel und lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der zeitliche Aufwand ist erheblich, das Ergebnis durch die aromatischen Gewürze aber dafür großartig und unglaublich schmackhaft.

Zutaten:

- 3,5 kg Wildschweinkeule, ausgebeint
- 2 EL Anissamen, Anis ganz
- 2 EL Kardamomsamen
- 2 EL Kreuzkümmelsamen
- 4 EL Kubebenpfeffer
- 4 EL Rohrzucker
- 2 EL Dänisches Rauchsalz
- 2 EL Gros Sel de Guerande Meersalz
- 3 EL getrockneter Majoran
- 250 ml Apfelsaft
- 150 ml Gemüsebrühe, hoch konzentriert
- 4 EL Tomatenmark
- 3 EL Senf
- 1 Soßenlebkuchen

Kardamom, Anissamen, Kubebenpfeffer und Kreuzkümmel trocken anrösten, dann in einem Blender fein zerkleinern. Zwei Esslöffel des Zuckers, Rauchsalz, Salz und Majoran untermischen. Die Keule damit gut einreiben, in Form binden und in einen riesigen Gefrierbeutel mit so wenig Luft, wie möglich, geben. Für eine Nacht kühl stellen.

Den Backofen auf 110 °C stiller Hitze vorheizen. Den Fruchtsaft, 2 EL Zucker und die intensive Brühe mischen. Den Braten aus seiner Verpackung nehmen und alles, was sich darin befindet, ebenfalls in die Brühe mischen. Falls du eine Bratenspritze hast, kannst du mit dieser Mischung den Braten „impfen“ er wird dann viel saftiger und intensiver. Die Fruchtsaftmischung in eine feuerfeste Schale füllen. Den Braten auf dem Rost, ziemlich unten im Ofen platzieren, darunter, direkt auf dem Boden des Ofens, die Schale mit dem Saft. Und nun einfach warten. Hin und wieder nachsehen, ob noch genug Flüssigkeit in der Schale ist und gegebenenfalls mit Apfelsaft oder Brühe auffüllen oder das Fleisch begießen.

Nach etwa 8 Stunden sollte eine Kerntemperatur von 75 °C erreicht sein. Nun die Anis-Keule herausnehmen und in Alufolie gewickelt noch mindestens eine Stunde ruhen lassen. Das geht super in einer umfunktionierten Kühlbox und gibt dir Zeit für die Soße und die Beilagen, wie beispielsweise Klöße oder Petersilienkartoffeln. In einem Topf Tomatenmark und Senf anrösten und der Flüssigkeit aus der Bratschale aufgießen. Den Rotwein zufügen, den Soßenlebkuchen hineinbröseln und auf die Hälfte reduzieren lassen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Den Braten aufgeschnitten mit angegossener Soße servieren.

Gewürze machen das Spiel der Aromen aus

Anis Gewürz – ob gemahlen oder als Anissamen – ist eines der ganz alten und klassischen Gewürze, die sich zu vielen Anlässen eignen – nicht nur zu Weihnachten. Der Einsatz der Pimpinella anisum in der herzhaften Küche zeugt von Mut sowie Selbstbewusstsein und wird mit einem grandiosen Geschmackserlebnis und betörenden Aromen belohnt.

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